Die hessische Sperrdatei für Spielhallen ist mit vielen Mängeln

Mit Hilfe von Sperrdatei sollen Glückspielsüchtige vor sich selbst geschützt werden. Aber es gibt einige Nachteile. Der Münzautomaten-Verband glaubt, dass das System nicht gut genug ist.

Im Kampf gegen Spielsucht greift Hessen durch. Wenn der Spieler seit Mai eine Spielhalle besucht, muss er sich ausweisen. Das heißt, man sollte nicht nur beim Eingang beweisen, dass man schon 21 Jahre alt ist. Die Daten werden mit einer zentralen Sperrdatei für Spielsüchtige abgeglichen. Wenn der Benutzer gesperrt ist, darf er nicht spielen. Die Kunden können sich selbst sogar blockieren.

„Es ist viel weniger los in unserem Spielcasino. Die Leute sind einfach sehr abgeschreckt, seit es die Zutrittskontrollen gibt“ sagt Sascha Markus, Filialleiter von „Storm Casino“.

Das Innenministerium in Wiesbaden bewertet das Sperrsystem sehr positiv. Rund 7500 Menschen haben das gemacht, ungefähr 90 Prozent von ihnen auf eigenen Wunsch. Dieser Online Abfrage Spielerstatus heißt OASIS.

Bei einer Pressekonferenz in Frankfurt haben viele Teilnehmer diese Sperrdatei kritisiert. Wenn der Spieler in einem Spielraum in Hessen gesperrt ist, könne er ohne Probleme in Kneipen weiter spielen – oder auf die Spielräume der benachbarten Bundesländer ausweichen. Die Sperrdateien sollten verknüpft werden und bundesweit gelten.

Viele Kunden wollen ihre Daten nicht verraten. Die Benutzer beginnen illegale Spiele, vor allem ins Internet zu spielen. Aber dort gibt es überhaupt keinen Schutz für Spieler. Der Münzautomaten-Verband versteht, dass man die Spieler für die legalen Spiele zurückgewinnen muss, und versteht, dass man dafür andere Kontrollen im Rahmen von OASIS einsetzen muss. Dazu gehören Fingerabdruck oder Gesichtsscanner. Mit Hilfe von diesen Kontrollen würde man etwa 98 Prozent der Benutzer unter Kontrolle halten. Man kann so sehr schnell den gesperrten Spieler identifizieren.